Aalto-Musiktheater und Essener Philharmoniker – Spielplan-Höhepunkte November 2016

Szenenfoto „Die Csárdásfürstin“ (Foto: Harald Reusmann)
Szenenfoto „Die Csárdásfürstin“ (Foto: Harald Reusmann)

Aalto-Musiktheater und Essener Philharmoniker

November 2016 – Spielplan-Höhepunkte

Aalto-Musiktheater

Wiederaufnahme

Die Csárdásfürstin

Operette von Emmerich Kálmán

Temperamentvolle Tanzrhythmen und charmante Lieder: Viele Nummern aus Emmerich Kálmáns Operette „Die Csárdásfürstin“ sind zu unverwechselbaren Evergreens geworden. Das Aalto-Musiktheater nimmt den Klassiker jetzt wieder auf den Spielplan. Unter der musikalischen Leitung von Johannes Witt sind unter anderem Karin Strobos (Sylvia), Rainer Maria Röhr (Edwin), Albrecht Kludszuweit (Graf Boni) und Karel Martin Ludvik (Feri) auf der Bühne zu erleben. Der Komponist mischte eingängige Melodien, elegische Wiener Walzer und ungarischen Csárdás zu einer Musik, die ausgelassene Lebenslust, aber auch Melancholie auszudrücken vermag. Regisseur Michael Sturminger ist in seiner Essener Inszenierung daran gelegen, die hintergründige Ernsthaftigkeit der Musik zu unterstreichen. Das ursprünglich im Budapest und Wien des Jahres 1915 angesiedelte Liebes- und Verwirrspiel, welches sich in den gesellschaftlichen Milieus von Adel und Varieté, zwischen standesbewusstem Pflichtgefühl und emanzipiertem Künstlertum entfaltet, findet auf der Aalto-Bühne 25 Jahre später, also zur Zeit des Zweiten Weltkriegs, statt. Die scheinbar unmögliche Liebe des jungen aristokratischen Fürstensohns Edwin zu der jüdischen Varieté-Sängerin Sylva Varescu wird so noch aussichtsloser, verzweifelter und erhält zusätzlich eine politische Dimension.

Musikalische Leitung Johannes Witt | Inszenierung Michael Sturminger

Bühne und Kostüme Renate Martin, Andreas Donhauser | Choreografie Craig Revel Horwood Choreinstudierung Patrick Jaskolka

Wiederaufnahme 11. November 2016, 19:30 Uhr, Aalto-Theater

Weitere Vorstellungen 26. November; 31. Dezember 2016

Wann wohl das Leid ein Ende hat: Lieder und Gedichte von Ilse Weber

Die Aalto-Opernchormitglieder Michaela Sehrbrock (Gesang und Rezitation) und Marion Steingötter (Klavier) präsentieren unter dem Titel „Wann wohl das Leid ein Ende hat?“ eine Auswahl von Liedern und Gedichten von Ilse Weber. Die tschechisch-jüdische Schriftstellerin wurde 1942 mit ihrer Familie nach Theresienstadt deportiert. Sie arbeitete dort in der Kinderkrankenstation und schrieb Gedichte und Lieder, die den grausamen Alltag des Lagerlebens widerspiegeln: zarte, lyrische Trostgesänge oder kämpferische Aufrufe, die Hoffnung nicht zu verlieren. Kurz vor dem Abtransport nach Auschwitz gelang es ihrem Mann, die Lieder und Gedichte seiner Frau im Boden eines Geräteschuppens in Theresienstadt zu vergraben. Ilse Weber und ihr Sohn wurden 1944 in den Gaskammern von Auschwitz ermordet, ihr Mann überlebte schwer krank. Nach Kriegsende konnte er die Texte seiner Frau in Sicherheit bringen. Dieser Tatsache ist es zu verdanken, dass die Gedichte und Lieder erhalten sind und Ilse Weber ein einzigartiges, berührendes Denkmal setzen.

Montag, 14. November 2016, 19:30 Uhr, Foyer des Aalto-Theaters

Narek Haknazaryan cellist Photo: Marco Borggreve
Narek Haknazaryan cellist
Photo: Marco Borggreve

Essener Philharmoniker

3. Sinfoniekonzert

ASRAEL

Warum habe ich nicht gewusst, dass man ein Cellokonzert wie dieses schreiben kann“, soll Brahms über das h-Moll-Konzert von Antonín Dvořák gesagt haben. Im 3. Sinfoniekonzert der Essener Philharmoniker kann das Publikum dieses meisterhafte Konzert nun mit dem jungen Cellisten Narek Hakhnazaryan als Solisten erleben. Der Armenier erreichte internationale Bekanntheit, als er 2011 den ersten Preis und die Goldmedaille des XIV. Internationalen Tschaikowski-Wettbewerbs gewann. Er musizierte in den letzten Jahren mit berühmten Orchestern wie dem London Symphony Orchestra, dem Chicago Symphony Orchestra und dem Orchestre de Paris. Außerdem auf dem Programm steht Josef Suks spektakuläre Sinfonie c-Moll, op. 27, die den Beinamen „Asrael“ trägt. Der bekannte Geiger und Komponist war nicht nur Kompositionsschüler (und Lieblingsstudent) von Antonín Dvořák, sondern ihm nach der Hochzeit mit dessen Tochter Otylka als Schwiegersohn verbunden. Dvořáks Tod im Jahr 1904 und Otylkas Tod nur 14 Monate später waren der tragische Anlass zur Komposition der „Asrael“-Sinfonie – benannt nach dem Todesengel der islamischen Tradition. Die Leitung des Konzertes hat Generalmusikdirektor Tomáš Netopil.

Donnerstag/Freitag, 17./18. November 2016, 20:00 Uhr

Philharmonie Essen, Alfried Krupp Saal

Karten T 02 01 81 22-200 | tickets@theater-essen.de | www.theater-essen.de

*Titelfoto: Narek Hakhnazaryan, Solist im 3. Sinfoniekonzert der Essener Philharmoniker (Foto: Marco Borggreve)

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