Aalto-Musiktheater und Essener Philharmoniker: Dezember 2016 – Spielplan-Höhepunkte

Tatjana Gürbaca - Regie LOHENGRIN (Foto: Martina Pipprich)
Tatjana Gürbaca – Regie LOHENGRIN (Foto: Martina Pipprich)

Dezember 2016 – ausgewählte Spielplan-Höhepunkte

Aalto-Musiktheater

Premiere

LOHENGRIN

Oper von Richard Wagner

Mit „Lohengrin“ präsentiert das Aalto-Musiktheater die erste Neuproduktion einer Oper von Richard Wagner unter der Intendanz von Hein Mulders, der damit an die große Wagner-Tradition des Hauses anknüpft. Regie führt Tatjana Gürbaca, die für ihren „Parsifal“ in Antwerpen 2013 von der „Opernwelt“ zur Regisseurin des Jahres gekürt und 2014 in London mit dem International Opera Award in der Kategorie „Beste Opernproduktion“ ausgezeichnet wurde. Auch für Generalmusikdirektor Tomáš Netopil ist die zweite Premiere dieser Spielzeit eine ganz besondere: Nach den Wiederaufnahmen „Die Walküre“ und „Der fliegende Holländer“ dirigiert er seine erste Wagner-Premiere am Aalto-Theater. Sein Debüt als Lohengrin gibt der junge schwedische Tenor Daniel Johansson, der bislang unter anderem als Hoffmann bei den Bregenzer Festspielen sowie als Don Jose („Carmen“) an der Semperoper Dresden und jüngst an der Deutschen Oper Berlin glänzen konnte. Weitere Rollendebüts geben die Aalto-Sopranistinnen Jessica Muirhead als Elsa und Katrin Kapplusch als Ortrud. Heiko Trinsinger, ebenfalls Ensemblemitglied des Hauses, übernimmt die Partie des Telramund.

Die Geschichte von Wagners „Lohengrin“, die einen wichtigen Punkt am Übergang von der Oper hin zum musikalischen Drama markiert, ist tragisch: Elsa von Brabant wird des Mordes an ihrem Bruder Gottfried bezichtigt. Den Vorwürfen der Ankläger Telramund und Ortrud ist sie komplett ausgeliefert. Die Suche nach der Wahrheit wirkt ausweglos. Da betritt ein Mann von außen das Geschehen, ein „Erlöser“ in potenziell zweifacher Hinsicht – für die Gesellschaft und auch für Elsa. Er will Elsa helfen. Sogar heiraten will er sie. Doch er knüpft sein Hilfsangebot an eine Bedingung: Niemals solle Elsa nach seinem Namen und seiner Herkunft fragen. Diesem auf den ersten Blick womöglich nicht ganz nachvollziehbaren Liebesbeweis willigt Elsa ein. Aber die Sache geht schief. Elsa plagen, verständlicherweise, urmenschliche Fragen. Sie bricht mit dem Pakt, forciert von den Intriganten Ortrud und Telramund, indem sie das Unausgesprochene einfordert – und verliert alles.

Musikalische Leitung Tomáš Netopil | Inszenierung Tatjana Gürbaca | Bühne Marc Weeger

Kostüme Silke Willrett | Licht Stefan Bolliger | Choreinstudierung Jens Bingert

Dramaturgie Markus Tatzig

Einführungsmatinee Sonntag, 27. November 2016, 11:00 Uhr, Aalto-Theater

Premiere Sonntag, 4. Dezember 2016, 16:30 Uhr, Aalto-Theater

Weitere Vorstellungen 9., 11., 22., 28., 30. Dezember 2016; 7., 11. Januar; 26. März;

1. April 2017

Zu jeder Vorstellung findet eine halbe Stunde vor Beginn ein Einführungsvortrag im Foyer statt.

Gefördert von der Sparkasse Essen.

Wiederaufnahme

Szenenfoto „Die Liebe zu den drei Orangen“ (Foto: Thilo Beu)
Szenenfoto „Die Liebe zu den drei Orangen“ (Foto: Thilo Beu)

Die Liebe zu den drei Orangen

Oper von Sergej Prokofjew

Beißender Witz und schillernde Ironie: Mit seiner surrealen Märchenoper „Die Liebe zu den drei Orangen“ komponierte Sergej Prokofjew eine meisterhafte Satire, die zudem bestens zu unterhalten weiß. Nach der Premiere in der vergangenen Spielzeit darf man sich auch in dieser Spielzeit auf vier Vorstellungen freuen. Die Inszenierung von Laurent Pelly setzt die klangliche Kunstfertigkeit der Oper in opulente Bilder. Schon der Prolog zwischen den Tragikern, den Komikern, den Romantischen und den Hirnlosen, die sich alle etwas anderes vom aufzuführenden Stück wünschen, zeigt, welch theatrale Bandbreiten es gibt. Die Sonderlinge versprechen ein Werk für alle, das sich alsdann farbenfroh in vier Akten ausbreitet. Uraufgeführt wurde „L’Amour des trois oranges“, so der französische Originaltitel, 1921 in Chicago. Unter der musikalischen Leitung von Yannis Pouspourikas sind in den Hauptpartien Tijl Faveyts (König Treff), Dmitry Ivanchey (Prinz), Rainer Maria Röhr (Truffaldino), Teiya Kasahara (Fata Morgana) und Christina Clark (Ninetta) zu erleben.

Musikalische Leitung Yannis Pouspourikas | Inszenierung Laurent Pelly

Bühne Chantal Thomas | Kostüme Laurent Pelly

Wiederaufnahme Samstag, 10. Dezember 2016, 19:00 Uhr, Aalto-Theater

Weitere Vorstellungen 18. Dezember 2016; 14. Januar; 26. Februar 2017

Szenenfoto „Die Zauberflöte“ (Foto: Saad Hamza)
Szenenfoto „Die Zauberflöte“ (Foto: Saad Hamza)

Wiederaufnahme

Die Zauberflöte

Oper von Wolfgang Amadeus Mozart

Der Mozart-Forscher Alfred Einstein brachte es auf den Punkt: „Die Zauberflöte gehört zu den Stücken, die ebenso ein Kind entzücken wie den Erfahrensten der Menschen zu Tränen rühren, den Weisesten erheben können. Jeder einzelne und jede Generation findet etwas anderes darin.“ Über die Wiederaufnahme der Oper am Aalto-Musiktheater dürfen sich daher junge Menschen ebenso freuen wie erfahrene Opernbesucher. Unter der musikalischen Leitung von Johannes Witt sind viele Sängerinnen und Sänger des Aalto-Ensembles beteiligt, darunter Tijl Faveyts als Sarastro, Dmitry Ivanchey als Tamino, Elbenita Kajtazi als Pamina und Martijn Cornet als Papageno. Als Königin der Nacht ist die junge griechische Sopranistin Danae Kontora zu erleben. Zurzeit singt sie die Partie an der Komischen Oper Berlin, im November erstmals an der Oper Frankfurt. 2015 war sie als „Beste Nachwuchssängerin“ in der Zeitschrift „Opernwelt“ nominiert. „Die Zauberflöte“ ist Mozarts letzte Oper, die 1791 nur wenige Wochen vor seinem Tod in Wien uraufgeführt wurde. Bis heute hat dieses Werk, das Märchen und Mythos, Freimaurerweisheit und vitale Komödie, Ernst und Spaß, Liebe, Lust und Eifersucht, Rätsel und Aufklärung, adelige Geisteshaltung und unterhaltsame Volkstümlichkeit, Feuer und Wasser, Tag und Nacht vereint, nichts von seiner Beliebtheit eingebüßt.

Musikalische Leitung Johannes Witt | Inszenierung, Bühne, Kostüme Ezio Toffolutti

Wiederaufnahme Freitag, 23. Dezember 2016, 18:00 Uhr, Aalto-Theater

Weitere Vorstellungen 26. Dezember 2016; 24. Februar; 17. März 2017

Gefördert von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung und der Stadtwerke Essen AG.

Essener Philharmoniker

4. Sinfoniekonzert

HAYDN 101

Die drei großen Wiener Klassiker Haydn, Mozart und Beethoven stehen im Mittelpunkt des 4. Sinfoniekonzertes der Essener Philharmoniker. Gastdirigent ist Reinhard Goebel, Gründer des renommierten Alte-Musik-Ensembles Musica Antiqua Köln und Professor für historische Aufführungspraxis am Mozarteum Salzburg in der Nachfolge von Nikolaus Narnoncourt. Titelgebend in diesem Konzert ist Joseph Haydns Sinfonie Nr. 101 D-Dur, die unter ihrem kuriosen Beinamen „Die Uhr“ Berühmtheit erlangte. Neben dem nachgeahmten Ticktack einer Uhr wartet der Komponist hier mit einem Feuerwerk musikalischer Ideen auf. Außerdem auf dem Programm stehen Wolfgang Amadeus Mozarts Chaconne aus der Ballettmusik zur Oper „Idomeneo“ sowie Ludwig van Beethovens Klavierkonzert D-Dur, einer Transkription des Violinkonzerts op. 61 aus der Hand des Komponisten. Interpretieren wird diese Konzertrarität Ronald Brautigam. Der niederländische Pianist hat bereits mit vielen namhaften Orchestern musiziert, darunter das Royal Concertgebouw Orchestra, das London Philharmonic Orchestra, das Orchestre National de France, das Gewandhausorchester Leipzig und die Bamberger Symphoniker. Zudem ist Brautigam Professor an der Musikhochschule Basel.

Donnerstag/Freitag, 15./16. Dezember 2016, 20:00 Uhr

Philharmonie Essen, Alfried Krupp Saal

Karten T 02 01 81 22-200 | tickets@theater-essen.de | www.theater-essen.de

*Titelfoto: Szenenfoto „Die Zauberflöte“ (Foto: Saad Hamza)

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